Für die teilnehmenden Kunstlerlnnen, die vor diesem Seminar kaum eine persönliche Beziehung zu Afrika hatten,  war es besonders wertvoll, dass einer der Referenten - Jonathan Otoo Amartey (Künstler aus Ghana) während der ganzen Seminarwoche mitarbeitete. Außerdem hielt er einen interessanten Vortrag über "Moderne afrikanischeKunst", war Informationsquelle und Inspiration.

Durch Tanz- und Trommelworkshops mit Aliou Diene (Tänzer aus Senegal) und Peter Mensah (Tromm-ler aus Ghana) war es möglich den afrikanischen Rhythmus zu erahnen und in Bildern künstlerisch umzusetzen.

Emmanuel Rukundo aus Ruanda ermöglichte es den Teilnehmerinnen einen Einblick in die afrikanische Literatur, Arbeitswelt der Frauen und die Lebenssituation in Ruanda zu bekommen.Wichtig waren außerdem die angeregten Diskussionen mit den Referenten, nicht nur während, sondern auch  zwischen und nach den Arbeitseinheiten.

Dabei erfuhren wir auch viel Über die oft sehr schwierigen Lebensbedingungen von Afrikanern in Osterreich.

Die hervorragende organisatorische Leitung des Seminars durch Gerlinde Breiner ermöglichte uns die Konzentration auf die künstlerische Umsetzung der vielfältigen Eindrücke. Das vorwiegend von Medien geprägte Bild, das wir von Afrika im Kopf hatten, veränderte sich.

Neben Begriffe wie "Armut, Hunger, Elend, Dürre, Safari" gesellten sich auch solche wie "Farbigkeit, Schönheit, nette Menschen, Ausbeutung, Verschuldung"

Alle Teilnehmerinnen hatten vorher schon viele Kunstseminare absolviert. Neu war diesmal, dass es keinen künstlerischen Leiter gab. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer musste ihren/seinen/ eigenen Zugang zum Thema finden und dabei bekannte Wege verlassen.

Jedem von uns war es durch die harmonische Stimmung innerhalb der Gruppe möglich, in die inspirierende Welt Afrikas einzutauchen und sie sehr produktiv umzusetzen.

Eine Auswahl der besten Werke kann am 6. und 7. Juni 1997 in der Kürnberghalle In Leonding besichtigt werden.

Andreas Ostermann. Seminarteilnehmer und Leiter der Kunstgruppe Steyr